Montag, 2. März 2009

1. abreise, stirnlampe und die spiele auf meinem handy

am freitag ging es also los vom bodhizendo. ich stand in der frueh mit dem normalen wecken um halbsechs auf, im gegensatz zu den anderen ging ich aber nicht hoch zur meditationshalle, sondern mit meinem rucksack und meiner stirnlampe den berg hinunter.
es war noch dunkel, aber als ich den steileren steinpfad erreichte, der die abkuerzung ins dorf ist, daemmerte es schon, und die bewohner der kleinen haeuser waren schon wach, die radios waren an, die kamine rauchte, jemand sang.
die hunde knurrten mich an, fanden mich aber ein wenig furchteinfloessend, weil ich so gross war (mit rucksack).
im dorf angelangt, kaufte ich mir erst einmal zwei tees, ass zwei scheiben brot, die ich mir mitgenommen hatte und wartete auf meinen bus.
ein junger mann mit brille sprach mich auf englisch an. er war gerade mit seiner mutter auf dem weg zu seiner abschlussfeier, ist jetzt ein MBA und moechte weiterstudieren. er erkundigte sich ausfuehrlich bei mir nach den arbeitsmoeglichkeiten und verdienstmoeglichkeiten in deutschland.
mir fiel auf, dass sein hemd zwei flecken hatte. ich fragte mich, ob er (oder seine mutter) das nicht bemerkt hatte, oder ob das vielleicht sein einziges feines hemd war.
die ersten zwei stunden busfahrt gingen in serpentinen hinab zur ebene, und langsam wurde es waermer und schliesslich heiss, so dass ich meinen schal ablegen konnte. ich traf die franzosen wieder, die uebrigens unglaublich schlecht englisch sprachen und jetzt auf dem weg nach kerala waren.
in dingidul angekommen, nahm ich eine rikscha zum bahnhof und nahm mein zweites fruehstueck an einem stand ein. dann musste ich zwei stunden auf den zug warten und dann noch mal eine, weil er naemlich verspaetung hatte.
stand am bahnsteig, kaufte mir zitronenreis, verzehrte ihn, blaetterte ein wenig in einer zeitung, die ich gekauft hatte, hatte aber kopfschmerzen und musste einsehen, dass ich bald die neue brille aufsetzen muss, weil ich einfach nicht mehr gut sehe mit der alten.
die zugfahrt war ziemlich graesslich. es war heiss, klebrig, es stank, ich hatte, wie gesagt, kopfschmerzen. sass am fenster, aber der wind, der hereinwehte, hatte saunaqualitaet. dann kamen ein paar junge maenner, die mich darueber aufklaerten, dass ich auf dem falschen platz sass.
wie, sollte nicht die nummer gelten, die ueber dem sitz auf einer metallplakette festgeschraubt ist und daneben noch einmal mit lackfarbe aufgemalt ist, sondern die verblichene filzstiftnummer, die irgendwo daneben hingekritzelt war?
meine neue "pritsche" war ein upper bed, ich kletterte also nach oben und lag direkt neben dem ventilator, der aber nur heisse luft herumwirbelte und wer weiss, was sonst noch.
ungefaehr jede stunde machte ich meine haende mit einem desinfektionstuch sauber, die ich in grossen mengen mit mir fuehre.
wenn er zug wieder einmal fuer eine endlos lange zeit hielt, dann garantiert neben irgendeiner pissrinne, von der es so furchtbar hereinstank, dass selbst die inder sich beschwerten.
wo sind alle meine wochen meditation hin? mir war langweilig.
am ende untersuchte ich mein mobiltelefon auf unterhaltungsmoeglichkeiten, die mir die zeit vertreiben koennten und fand ein idiotisches spiel, mit dem ich ungefaehr eineinhalb stunden herumbrachte.
dann kamen wir langsam in den vororten von chennai an. es war auch dunkel und kuehler geworden.
ich nahm am bahnhof eine rikscha zum hotel. obwohl ich den rikschafahrer um fuenfzig prozent herunterhandelte, bezahlte ich immer noch einen ueberpreis fuer die paar hundert meter zum hotel, aber ich hatte einfach keine lust auf stress.
er wollte mir dann noch einreden, dass die zimmer im ywca 1500 rupies kosten, und dass er mich zu einem viel besseren und billigeren hotel bringen koennte.
jaja.
es war schoen, wieder in einer gewohnten umgebung zu sein. es war kurz vor zehn, aber es gab noch essen im speisesaal, und ich ass einen teller voll, bevor ich in mein zimmer ging und duschte. dabei gingen ungefaehr zweihundert gramm staub und dreck von mir ab.
meinen ersten abend "allein" verbrachte ich damit, dass ich situps machte und auch sonstigen uebungen zur koerperlichen fitness.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja, den tågresan var tuff! Det där med spel på mobilen kom jag inte på. Även jag betalade överpris för rikshan till YWCA men var så glad att komma fram till the bucket shower. YWCA är verkligen ett himmelrike i vissa lägen.

Sabine Neumann hat gesagt…

absolut, och jag har rekommenderat det till hela varlden.