Sonntag, 8. März 2009

little buddha cafe und kopfstand nummer drei

meine lieblingscafes in rishikesh heissen "cafe oasis" und "little buddha cafe".
wie man sich bereits vorstellen kann, sind sie nur von westlern (bzw. auch zahlreichen israelis und erstaunlich vielen russen) mit turban, om-t-shirt, yogahosen usw. bevoelkert, aber sie sind schattig, freundlich, "easy-going", wie man hier so sagt, man kriegt dort fruchtmuesli mit joghurt und honig und kann in ruhe einem niedrigen tisch gegen ein paar kissen gelehnt dasitzen (und z.b. das "glasperlenspiel" von hesse lesen, wie eine frau es tat) und einen milchkaffee oder einen minzentee trinken und sogar vollkorngebaeck von der sog. "german bakery" bestellen.
ich mag auch meinen alten yogalehrer im sri ved niketan ashram inzwischen.
das mikrofonkrachen vom ersten tag war nicht von ihm, sondern von elektrizitaetsschwankungen verursacht, habe ich inzwischen begriffen.
weil heute sonntag war, hatten wir eine zweieinhalbstuendige lektion mit vier verschiedenen meditationstechniken am ende.
nichts von dem, was er sagt, ist bloed, im gegenteil. er ist ganz simpel und hat nicht das geringste guru-gehabe. das yoga, das er lehrt, ist voellig unspektakulaer und vor allem der gesundheit zutraeglich.
"if anybody promises you bliss and peace, he is cheating you. you have to find bliss and peace in yourself".
ich mag auch die betonung, in der er immer wieder sagt: "you must feel comfortable".
wie es zuging, weiss ich nicht. aber gestern punkt fuenf stand ich wieder auf der schwelle meines power-yoga-raums, diesmal frisch gewaschen.
die japanerinnen waren nicht da (haben sie geschwaechelt?). von den anderen vier teilnehmer waren mindestens drei yogalehrer und koennen ihre fusssohlen kuessen, indem sie sich von hinten durch die beine beugen. dann gibt es noch einen thomas mit rastahaaren, der auch schon das erste mal da war und immer verzweifelt stoehnt, waehrend er mit baender und bloecken hantiert.
naja, und ich bin eben auch noch da.
inzwischen habe ich den kopfstand in der dritten position geuebt. d.h., dass man den kopf vom boden abhebt und nur noch auf den unterarmen steht. yogi kamal half mir dabei.
bei der bruecke musste ich allerdings passen.
man macht hier auch so eine komische rueckwaertsrolle, bei der ich auch einen ordentlichen anschubser von yogi kamal brauche, obwohl ich doch vom aikido an rueckwaertsrollen gewoehnt bin.
inzwischen konnte ich dem unterricht besser folgen, verstand besser, was er wollte.
nach dem power yoga ging ich in meinen ashram, um mich etwas waermer anzuziehen und meine stirnlampe zu holen (an den abenden wird es naemlich ziemlich kuehl), und dann ging ich essen. die stirnlampe braucht man, um nicht auf den dunklen wegstrecken in einen kuhfladen zu treten (die kuhfladen werden hier uebrigens ordentlich aufgesammelt und getrocknet und dann als brennmaterial verwendet).
das heisst ich schleppte mich zum essen.
am wegrand machten es sich die maenner der strasse auf steinhaufen bequem. ein bettler (ist es ein bettler oder ein heiliger mann?) hat fuer sein radio eine schoene huelle genaeht, mit loechern fuer die drehknoepfe.
ich sah yogi kamal auf einem schweren motorrad vorbeibrausen. auf dem ruecksitz sass eine kleine japanerin.
ich war so erschoepft, dass ich kaum den loeffel heben konnte, um mein masala-dhosa zu essen.
um halbneun schon kroch ich unter mein moskitonetz.
p.s. gestern waren uebrigens etliche freiwillige westler mit der reinigung des ganges-ufers (im wasser und am ufer) beschaeftigt. ich konnte wegen meines zehs nicht mitmachen, aber ich schaute mit grosser sympathie zu, wie sie mit gummihandschuhen und grossen saecken bewaffnet herumgingen und muell aufsammelten.

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